"Neues franco-japanisches Restaurant mit Anspruch und (entsprechend) hohen Preisen"
Geschrieben am 02.11.2025 2025-11-02
Yuki Restaurant
€-€€€
Restaurant
072179070620
Breite Str. 24, 76135 Karlsruhe
"Viel Teig um (fast) nichts!"
Geschrieben am 07.10.2025 2025-10-07 | Aktualisiert am 07.10.2025
60 seconds to napoli
€-€€€
Restaurant
072168077710
Karlstraße 11, 76133 Karlsruhe
"Usbekisch-russische Deftigkeiten bei sympathischen Gastgebern"
Geschrieben am 04.10.2025 2025-10-04 | Aktualisiert am 05.10.2025
Alkmann im Bootshaus
€-€€€
Restaurant
01631698485
Hermann Schneider Allee 49, 76189 Karlsruhe
"Abwechslungsreiches Mittagsmahl zum fairen Preis"
Geschrieben am 23.09.2025 2025-09-23 | Aktualisiert am 24.09.2025
Fashion Asia Grill Restaurant
€-€€€
Restaurant
015111616209
Daxlander Str. 125, 76185 Karlsruhe
"Gegen den Strom - aber mit ganz viel Amore!"
Geschrieben am 08.09.2025 2025-09-08 | Aktualisiert am 08.09.2025
Osteria Carlin Contrario
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Restaurant
072196490660
Fritschlachweg 17, 76189 Karlsruhe
Champagnerabend
Liebe Gäste, am 5. & 6.9.25 lassen wir die Korken knallen. Kommt vorbei und genießt ein Glas Champagner nur 9,-€
[Auf extra Seite anzeigen]



Blick zur Bar
An Atmosphäre mangelt es nicht...
Pizza "Meatballs from Hell" (Winterspecial)
Irgendwie hab ich mir die Hackbällchenhölle anders vorgestellt...
Pizza "Margherita di Bufalina" (leider ohne Parmesan)
Das komplett sanierte Bootshaus
Etwas nüchternes Ambiente
Blick zur Theke
Es saß sich recht bequem...
Tscheburek mit Adija-Sauce
Tscheburek - eine durchaus sättigende Vorspeise!
Schweine-Schaschlik mit Kroketten und Satsabeli-Dip
Der Gastraum...für meinen Geschmack etwas zu "nüchtern"
Gebratene Hähnchen-Gyoza mit Salat und viel Honig-Senf-Sauce
Teigtaschen mit Salat-Topping...Sachen gibt's!
Mein Mittagsmenü erinnerte mich an meine Studentenzeit...
Ordentliche Miso-Suppe
KFC - Korean Fried Chicken (mit üppigem Gefolge)
Eine Schüssel voll Huhn (und noch viel mehr)
Mit süss-scharfer Sauce wurde nicht gegeizt...
Frittierter Kokosmilch-Quader im Pankodress
Ein Radler für den Radler
Bagna Cauda zum Reindippen
Marinierter Thunfisch vorweg
Meine "Bolo of the year"!
Ragu alla Bolognese mit selbstgemachten Tagliatelle
Diese noble Weißweingeste nahm ich dankend an
Abendstimmung auf der Terrasse vor der Osteria













Einst residierte hier in den Räumlichkeiten das Karlsruher Vorzeigelokal „O’Henry’s“, in dem es sich mein Vater gerne schmecken ließ. Einmal nahm er mich mit. Aber auf die französisch inspirierte Gourmetküche hatte ich zu dieser Zeit noch keine rechte Lust. Ein Besuch beim Schachtelwirt aka Gasthaus „Zur goldenen Möwe“ hätte mich damals deutlich mehr erfreut. Wie sich doch die Zeiten ändern…
Zwischendurch servierte man hier im Ristorante Adria eine mehr oder minder gehobene italienische Küche. Seit Februar dieses Jahres nun also das Yuki mit gehobener franco-japanischer Küchenausrichtung. Die eigenartige Fusion erklärt sich schnell. Die Geschwister Nguyen, die das Restaurant betreiben, stammen ursprünglich aus Nizza und wurden in Frankreich sozusagen gastronomisch sozialisiert, da die Eltern dort ein Lokal betrieben.
Vor rund fünf Jahren eröffneten sie das Yuki-Sushi in der Karlsruher Südstadt. Diesen Take-Away- und Lieferdienst betreiben sie auch nach wie vor. Mit dem Yuki-Restaurant gehen sie jetzt einen gastronomischen Schritt weiter.
David Nguyen hat sich in Japan zum Sushi-Koch ausbilden lassen und zaubert kleine Kunstwerke aus Reis und rohem Fisch auf die Teller. Dabei verzichtet er – Gott sei Dank! – auf die hierzulande in jedem Asia-Fusion-Lokal gängige Praxis der „Übersoßung“ aus der Quetschflasche. Er setzt auf gute Qualität bei den Produkten und die muss man schließlich nicht kulinarisch kaschieren.
Seine Schwester Caroline, die den Service leitet, war an jenem ruhigen Montagabend – lediglich zwei weitere Tische waren besetzt – nicht zugegen. Dafür empfing mich ein freundlicher junger Mann, der mir trotz meines recht späten Erscheinens noch grünes Licht in Sachen Verköstigung gab. Er machte seine Sache tadellos, agierte zugewandt und aufmerksam.
Ich durfte mir einen Tisch aussuchen und bekam flott das Speisenprogramm des Hauses geliefert. Die junge Servicekraft ließ mir trotz des nicht allzu fernen Küchenschlusses ausreichend Zeit, um mich „einzulesen“ und beantwortete bereitwillig meine Fragen zu den Portionsgrößen.
Ich hatte nämlich so richtig Hunger – kein Wunder nach der aufgussreichen Zeit davor. Noch schlimmer war allerdings mein Durst. Da war mir dann auch der sportliche Mineralwasserpreis von 7 Euro (0,75l-Flasche) völlig „latte“. Bei den 6 Euro, die man für mein später geordertes, japanisches Ichiban-Bier (sauber eingeschenkte 0,33l) kassierte, musste ich schon ein wenig schlucken. Da scheint die Pacht in der Breiten Straße aber hoch zu sein.
Ein Verdacht, der sich auch beim Blick in die Weinabteilung bestätigen sollte. 12 Euro für das falsche Viertel (= 0,2 Liter) vom Sauvignon Blanc aus dem Zellertal (Weingut Schwedhelm) oder für den Weißburgunder aus der Pfalz (Weingut Wolf, Birkweiler) sind schon ganz schön happig. Aber in Karlsruhe sicherlich keine Seltenheit. Da geht es in der Pfälzer Provinz preislich doch etwas legerer zu.
Nun gut, ich entschied mich für eine Vorspeise, eine Portion Sushi als Zwischengang und etwas „Handfestes“ von der übersichtlichen, tatsächlich französisch angehauchten Palette an Hauptgerichten. Die Wahl war mir schwer genug gefallen, klangen doch bereits die Vorab-Happen durch die Bank weg sehr verlockend. Und beim bunten Rohfischreigen wurde die Urteilsfindung nicht leichter.
Nach dem Bestellvorgang hatte ich ein wenig Zeit, mir ein Bild vom gepflegten Interieur des Yuki zu machen. Bequem gepolsterte Stühle gruppierten sich um einfache Bistrotische mit blanker, heller Holzplatte. Viel indirektes Licht an den Wänden und der Decke verliehen dem Gastraum Atmosphäre. Auf jedem Tisch befand sich eine kabellose LED-Lampe, die für gute Lichtverhältnisse zum Fotografieren der Speisen sorgte. Kurzum: Das Ambiente wirkte gediegen, ohne allzu dick aufzutragen.
Hinter der Theke werkelte Sushi-Koch David Nguyen in südostasiatischer Gelassenheit an seinen Preziosen aus Reis, Nori und rohem Fisch. Die raumteilenden Säulen erschwerten mir ein wenig den Blick zur Theke, aber sonst hatte ich alles gut im Blick.
Ich startete mit Ravioli Ebi (18 Euro), mit Garnelen-Masse und Gemüse gefüllte Teigtaschen aus dem Dämpfer, die mit einer Krustentier-Bisque serviert wurden. Die Bisque war ok, nicht mehr und nicht weniger. Die Ravioli-Portion geriet recht übersichtlich, was nicht weiter schlimm war, denn es warteten ja noch zwei Gerichte auf mich.
Schade, dass die an sich leckere Füllung von den zu kurz gegarten und deshalb noch recht harten Karottenstücken etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Geschmacklich ging das in Ordnung, nur texturell passte die „knackige“ Füllung nicht zur weichen Teigwarenhülle und war auch sicherlich so nicht gedacht.
Der kleine Faux-Pas war spätestens bei der bald darauf gelieferten, akkurat in acht Teile geschnittenen Yuki-Signature-Roll (17 Euro) wieder vergessen. Sojasauce, Gari und Wasabi durften bei der mit rohem Lachs und Thunfisch umwickelten Inside-Out-Roll natürlich nicht fehlen. Knusprig frittierte Garnele und Mango bildeten den vom Noriblatt zusammengehaltenen Kern.
Der gar nicht mal so klebrige Reis hatte eine angenehme Säure. Die Garnele keineswegs totfrittiert und noch durchaus „schmeckbar“. Auch die kleingeschnittenen Mangostücke taten der Sushi-Rolle richtig gut. Schönes Süß-Säure-Spiel, das mit Soja und Wasabi um Würze und Schärfe erweitert wurde. Da hatte der Sushi-Meister ein ganz geradliniges Rollenverständnis offenbart. Gefiel mir ausgesprochen gut.
Bei der Wahl meines Hauptgerichts folgte ich meinem inneren Schuppentierdrang und bekam es bald mit einer ordentlichen Tranche perfekt gegrilltem, leicht geräuchertem Lachs Binchotan (27 Euro) zu tun. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal ein solches Prachtstück auf dem Teller hatte. Mit kross gebratener Haut (love it!), tollem Raucharoma (der Binchotan-Kohle sei Dank!) und glasigem Kern lief der Lachs zu Höchstform auf.
Dem konnte auch die etwas zu süß geratene Teriyaki-Soße nichts anhaben. Zumal das dazu gereichte Kartoffelpüree in jedem französischen Bistro für seinen großzügigen Butteranteil gelobt worden wäre. Sehr positiv auch das mehr oder minder knackig gegarte Gemüse (Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Karotte), das den Teller stimmig komplettierte.
Fazit:
Das Yuki Restaurant bereichert das recht eintönige Karlsruher Panasiatentum um ein paar französisch inspirierte Hauptgerichte, die man so nicht unbedingt beim „Japaner um die Ecke“ vermuten würde. Besonderes Lob an den Sushi-Meister, der die Saucenflaschen stillhielt und stattdessen mit tadellosem Handwerk überzeugte.
Das hübsche Ambiente und die gute Produktqualität fordern logischerweise ihren pekuniären Tribut. Die Getränkepreise bewegen sich nah an der „Unverschämt-Grenze“ und auch für die Speisen muss man hier etwas tiefer in die Tasche greifen als beim Stickstoff-Panasiaten. Dafür bekommt man aber jedoch deutlich mehr geboten. Für ein gutes Sushi würde ich hier jederzeit wieder aufschlagen.