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Zumindest mir war das Lokal in nicht allzu guter Erinnerung. Am 16.11.2017 waren mein Schatz und ich dort zu Gast gewesen (siehe Bericht) und während sie damals mit ihrem Spanferkel-Rollbraten buchstäblich das große Los gezogen hatte, waren meine "Spaghetti à la Chef mit Schweinefiletspitzen" voll der Griff in die Matschepampe gewesen. Konnte also für mich gestern nur besser werden; wurde es auch. Warum für die Geburtstagsfeier ausgerechnet das "El Carnicero" ausgewählt worden war, erfuhr ich im Lauf des Abends von einer Schwiegertochter der Jubilarin. Diese Schwiegertochter hatte bis vor ein paar Jahren in der St.Arnualer Julius-Kiefer-Strasse das sehr bekannte Lokal "Altes Haus" betrieben. Ein Lokal, das ich leider nur von aussen kannte; es lag nämlich auf dem Weg zum Winterberg-Klinikum, das ich im Lauf meiner Saarbrücker Jahre mehrfach hatte aufsuchen müssen. Heute läuft "Altes Haus" unter neuer Führung weiter; so ganz wollte sich die Schwiegertochter nach der Lokal-Übergabe offenbar wohl doch nicht aus der Gastronomie zurückziehen und ist nun am "El Carnicero" beteiligt.
Als wir unser Auto nahe dem Lokal abgestellt hatten und gerade den üblichen Eingang nehmen wollten kam uns ein Mann entgegen mit der Frage "Wollen Sie ins Steakhaus oder zum Geburtstag?" Unsere Antwort war klar: "Zum Geburtstag !" Daraufhin wurde uns erklärt, dass wir in dem Fall einen anderen Eingang nehmen müssten. "Ums Eck; da wo die Sonnerschirme stehen gehts rein." Und so wars dann auch.
Es herrschte bereits gut Betrieb und es brauchte ziemlich viel Zeit bis wir zur Jubilarin vordringen konnten, so umlagert wie sie war. Irgendwann gelang es aber doch, unsere Glückwünsche und unser Geschenk an die richtige Adressatin loszuwerden. Eine Bedienung offerierte uns Cremant; ich, ansonsten nicht gerade ein Freund von Champagner, Sekt oder Cremant, bat "anstandshalber" um ein Glas, während meine liebe Frau, gestern FvD, verzichtete. Eine Tischordnung gab es nicht und nachdem wir eine kleine Weile herumgestanden und uns mit den uns bekannten Verwandtschaftsteilen ein wenig unterhalten hatten, suchten wir uns ein freies Plätzchen. Als alle Platz genommen hatten, bat ein Herr mittleren Alters (wie sich herausstellte, war es der Geschäftsführer des "El Carnicero") um Ruhe, um eine Rede auf die Jubilarin zu halten. Dass er im Anschluss daran mit lauter (um nicht zu sagen gellender) Stimme für sie noch ein Geburtstagslied, das er eigenem Bekunden nach auch schon am Ballermann gesungen hätte, herausschmetterte, peinigte zumindest meine empfindlichen Lauscher. Nach dem Lied teilte er noch mit, dass im Nebenraum das Büffet aufgebaut sei; man könne sich bereits bei den Vorspeisen bedienen, die Hauptgerichte seien noch in Arbeit". Vorab war bereits eine Bedienung an den Tischen gewesen und hatte auf dem Tablett kleine unterschiedlich belegte Schnittchen offeriert. Auch Getränke konnten bereits bestellt werden; meine liebe Frau blieb bei Mineralwasser, ich nahm ein Gutmann Hefeweizen, später dann ein zweites.
Auf dem Vorspeisenbüffet war fünf- oder sechserlei Sorten Finger. bzw. Löffelfood aufgebaut; alle sah wirklich sehr appetitlich aus und war wirklich schmackhaft, Der Favorit meiner lieben Frau war wohl das Fisch-Tatar, während ich eher zu Honigmelone mit Wildschinken tendierte. Eigentlich bin ich nicht so der Freund von Löffelfood; will man sich nicht den ganzen gefüllten Löffel in den Mund schieben, ist es schon den bisschen mühevoll, den Löffelinhalt unfallfrei mit der Gabel vom Löffel herunterzubefördern. Aber irgendwie gings dann doch. Und ich habe für uns beide auch einmal Nachschlag geholt.
Zum Hauptgericht trank ich einen sehr ansehnlichen Côte du Rhone; ein italienischer Roter, von dem mir die "Ex-Gastronomin" eine Flasche zum Probieren und ein Glas gebracht hatte, hatte mir nicht gefallen und so wurde es eben besagter Côte du Rhone, nachdem das Lokal leider keinen Riesling im Angebot hat. Für mich unverständlich.
Bei den Hauptgerichten konnte man zuschlagen bei geschmorter Lammhaxe, irischem Rumpsteak, gefüllter Hähnchenbrust, Zanderfilet, einem veganen Gericht. Zwei weitere Gerichte hatte es noch gegeben; beide sind mir leider nicht mehr erinnerlich. Als Beilagen standen Pommes Frites, Rosmarinkartoffeln, Reis, Spaghetti und breite Bandnudeln zur Wahl Ich lud eine kleine Auswahl auf meinen Teller und brachte ihn zum Tisch; meine liebe Frau wollte zunächt schauen, was ich gebracht hatte und dann sollte ich für sie einen Teller fertig machen und bringen. Gesagt , getan. Für sie, derzeit auf zwei Krücken sprich Unterarmgehhilfen angewiesen, ist es schon problematisch, dann auch noch im Gehen mit einem vollbeladenen Teller zu jonglieren. Da springe ich doch lieber und gerne als Kellner ein.
Mit dem Gebotenen waren wir beide wie sicher auch die anderen Gäste und vor allem die Jubilarin hochzufrieden. Kleiner Kritikpunkt von mir: Ein Lokal, das als "Steakhaus" firmiert, sollte eigentlich wissen, wie man ein Rumpsteak fachgerecht schneidet. Die auf dem Büffet offerierten Rumpsteaks waren jedenfalls viel zu dünn geschnitten; bei solchen Dingern den Gargrad "medium rare" oder selbst "medium" hinzukriegen ist de facto ein Ding der Unmöglichkeit. Mein Rumpsteak war ich hatte es im Vorfeld bereits befürchtet, dann auch "durcher als durch". Deshalb blieb mehr als die Hälfte davon ungegessen auf meinem Teller zurück. Genau wie ein Großteil der breiten Bandnudeln; sie waren nicht al dente sondern genau so matschig wie meine Spaghetti à la Chef beim Besuch im November 2017. Mit Pasta insgesamt hats die Küche hier wohl nicht so. Absolut ohne Fehl und Tadel waren für mich dagegen die geschmorten Lammhaxen in ihrer köstlichen Rotweinsoße, die Scheiben von der gefüllten Hähnchenbrust und der Zander. Bei diesen Gerichten hätten ein Fine Dining-Lokal oder selbst eine Sterneküche Mühe, sie noch besser zu machen. Meln absoluter Favorit war jedenfalls die Lammhaxe.
Fazit: Wir hatten einen wirklich schönen Abend, das Geburtstagskind, dem wir noch etliche Jährchen bei einigermassen stabiler Gesundheit wünschen, hoffentlich auch. Unser Eindruck vom "El Carnicero" ist diesmal durchaus positiv": Bei der Bewertung "Essen" lasse ich Rumpsteak und Bandnudeln einfach mal aussen vor und "Preis/Leistung" kann ich nicht bewerten, da mir diesmal weder die Preise der Speisen noch die der Getränke bekannt sind.