"Für mich gehört es zu meinen Lieblingslokalen"
Geschrieben am 05.01.2015 2015-01-05

"Die Adresse in Wermelskirchen - Der Spatzenhof *"
Geschrieben am 04.01.2015 2015-01-04

"Die kleine Pizzeria liegt günstig ..."
Geschrieben am 13.09.2014 2014-09-13

"Das griechische Restaurant liegt an..."
Geschrieben am 13.09.2014 2014-09-13 | Aktualisiert am 13.09.2014

"Ein ordenbtlicher Landgasthof"
Geschrieben am 13.09.2014 2014-09-13

Vor der Türe ist ein kleiner Außenbereich gestaltet und bietet für einige Gäste Platz. Direkt daneben ist eine gemütliche Buchhandlung mit einem Schwerpunkt für Kinderbücher. Auch das bekannte Cafe Wild liegt nicht weit entfernt.
Eigene Parkplätze gibt es nicht, aber der Parkplatz des Gymnasiums ist in der Nähe, sonst muss man die Straßenränder benutzen. Mit dem Bus kann man auch kommen, die Haltestelle ist am Markt.
Die beiden Besitzer sind für mich äußerst sympathische Menschen, die ich je auf ihre Art schätze und mag. Die Patronin Astrid Spors ist ein umtriebiger Mensch: immer in Bewegung (Hang zur Hektik und wirbelt treppauf und treppab durch das kleine Lokal) und mit einer „flotten“ Zunge, aber dem Herzen auf dem rechten Flecken. Dieser legere Stil wird von manchen Kunden auch kritisch gesehen. Der Koch Lars Röntgen ist nach meiner Einschätzung das Gegenteil: ruhig und bedächtig bzw. gelassen. Sein Reich ist die Küche, das er auch so gut wie nie verlässt – leider ist der Raum sehr eng und klein. Ein Wunder, dass hier überhaupt leckere Gerichte entstehen können. Wenn das Restaurant voll besetzt ist, kann es daher auch zu „Wartezeiten“ kommen. Alles wird trotzdem frisch zubereitet.
Seit dem 1. November 1996 (eigene Angabe auf Facebook) betreiben die Beiden das Lokal. Selber nennen sie ihren Stil: eine mediterrane leichte moderne kreative Küche – und dem kann ich zustimmen.
Natürlich will und kann ich das Lokal nicht mit einem „Sterne-Restaurant“ vergleichen, sondern mit einer „Landküche“, die ehrliche Arbeit abliefert und solide Produkte verwendet.
Ambiente
Das Lokal ist klein – bezieht aber drei Ebenen ein. Der Fachwerkhauscharakter ist durchgängig vorhanden: braunes Holz und weiße Farbe. An den Wänden und an freien Stellen im Holzgebälk sind vielerlei Dekorationsstücke – auf mich wirkt es verspielt aber durchaus stimmig. Die Tische sind unterschiedlich dekoriert, haben aber stets ein Thema: die Farben (grün, rosa etc. – dann sind Servietten und Tischläufer darauf abgestimmt). An den Decken hängen Lampen in verschiedene Formen über den Tischen. Als Sitzgelegenheit gibt es Ledersessel, Korbstühle, Sofas, Stühle und Bänke.
Sauberkeit
Das Lokal ist gut gepflegt und wirkt in sich stimmig. Die Toilettenanlagen sind über zwei Ebenen verteilt: Herren im unteren Bereich und Damen in der oberen Ebene. Beide weisen eine gewisse Enge auf, sind aber im großen und ganzen in Ordnung.
Service
Die Chefin bringt die Karten und zählt auch gerne einige Tagesangebote auf, die nicht in der Karte stehen: Heute fielen mit dabei Thunfisch und Tomahawk-Steak besonders auf. Den Thunfisch wollte ich unbedingt probieren und es war dann kein Problem dies im Menü einzubauen. Meine Frau wollte aber heute das große Steak nicht spontan auch noch bestellen. - Ein Grund bald wieder zu kommen, um es dann in den Mittelpunkt zu stellen.
Eine besondere Weinkarte gibt es nicht, da es kein Standardangebot gibt. Am Nebentisch fragte ein Gast nach der Karte und erhielt die Antwort: „Fragen Sie mich, ich bin die Karte“ – und die Chefin berichtete über das aktuelle Angebot. Mir gefällt das und ich suche dann den passenden Tropfen gemeinsam mit der Wirtin aus.
Die Karte(n)
Wir nehmen fast immer das Menü aus der kleinen aber gut strukturierten Karte (etwa 4 Seiten zu den Gerichten im Buch - danach folgen die Standardgetränke).
Die einzelnen Abschnitte werden mit Überschriften eingeleitet: „AAATTACKE ... !!!“ heißen die kleinen Vorspeisen, „Da ham wir Ihnen was eingebrockt …“ bedeuten Suppen, „KNACKIGE GROSSE ...und kleine“ sagen Salate an, unter „MEGA VEGA ...“ findet man die fleischlosen Gerichte, „FRISCHFISCH UND ME(H)ER ...“ ist klar, auch Kinder sind bedacht „Für die Kleinen Gäste“, bei „DAS ......... könnte Ihnen SO schmecken“ werden die klassischen Hauptgerichte aufgeführt, der Nachtisch wird unter „Also eigentlich...ach ́n bisschen Platz is noch ...“ geführt, dann folgen besondere Angebote wie zur Zeit „MUSCHELN & ME(H)ER ...“ und am Ende steht das „DEGUSTATIONS-MENÜ (PROBIERDOCHMAL-MENÜ)“. Angereichert wird das Angebot durch Tagesvorschläge.
Die verkosteten Speisen
Das DEGUSTATIONS-MENÜ (PROBIERDOCHMAL-MENÜ)
1. Geräucherter Norweger-Lachs an Dipp mit hausgemachten Kartoffelrösti
Der Salat bestand aus vielen Komponenten: Spinat, Rucola, Tomate, Gurke, Kopfsalat, Chicoree, Radicchio und wurde durch ein helles Kräuterdressing sehr gut abgerundet. Der Dip passte zum Lachs. Das Rösti war gut abgeschmeckt, aber etwas zu wenig ausgebraten (relativ hell).
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2. Carpaccio vom Rinderfilet auf Pesto mit kleinem Salatbouquet und frischem Parmesan und Himbeer-Balsamico
Im wesentlichen bestand das Salatarrangement aus den selben Sorten wie der erste Gang. Aber es schmeckte durch das neue Dressing ziemlich anders. So wurde diese Wiederholung gut ausgeglichen. Das Pesto war leicht und würzig und machte das Rindfleisch äußerst schmackhaft.
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3. Feuriges Tomatencremesüppchen
Wir mögen gerne pikante Suppen; hier wurde mit dem Anteil con Chili sehr gut umgegangen. Die Bindung war cremig und angenehm im Mund. Die Croutons hatten noch eine gewisse Krossheit und rundeten den Geschmack ab.
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4. Hausgemachte Gnocchis mit Tomate-Rauke-Knoblauch und frischen Parmesanspänen
Da ich Parmesan gerne esse, war diese Wiederholung der Zutaten für mich kein Problem, sondern durchaus angenehm. Auch die Salatzutaten waren an der Stelle bereit bekannt, schmeckten aber mit der Knoblauchsoße wieder in einer neuen Aromakomposition. Die Gnocchi zeigten den typischen Geschmack und zergingen auf der Zunge.
Hier bestellten wir zusätzlich eine Portion Thunfisch, der im Tagesangebot war. Er war asiatisch zubereitet (mit frittierten Algen und süßer Sojasoße). Außen war er scharf angebraten und mit einer Kruste aus hellen und dunklen Sesamkörnern überzogen. Innen war er noch roh. Der Fisch hatte Sushi-Qualität. Als Unterlage diente ein zartes Selleriepüree.
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5. Sorbet mit Sekt
Wir wählten den Geschmack Zitrone und Himbeere. Dieser klassische Zwischengang macht den Mund frei für den weiteren Verlauf des Menüs.
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6. Hähnchenbrustroulade mit Prosciutto gefüllt auf Rahmspinatkartoffelgratin
Die Roulade war butterzart und gut gerollt. Der Geschmack war ausgewogen, die Würzung war dezent und schmackhaft. Die Soße hatte ein kräftiges Bukett. Die Kartoffeln im Gratin waren sehr weich, der Spinat war gut eingebunden. Das Gericht war in sich stimmig.
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7. Degustations-Dessertation
Auf der rechteckigen Glasplatte fanden sich vier Bereiche: Obst, Tonka-Bohnen-Parfait, Kürbiscreme-Eis, Calcados-Apfel-Kompott.
Die Nachspeisen gehören sicher zu den Stärken des Hauses. Uns hat besonders das Tonkabohnen-Gericht rächtig geschmeckt; direkt dahinter kam für uns schon das Kompott.
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Grüße aus der Küche
Gibt es nicht, auch kein Brot. Der erste Gang vom Menü wird aber sehr schnell nach der Bestellung serviert.
In der Karte gibt es Baguette mit Aioli (was auch wirklich gut schmeckt und sich bei einen Hauptgang as der Karte als Vorspeise sehr gut eignet).
Getränke
Geroldseiner (große Flasche medium); Hugo, alkoholfreier Cocktail bitter, spanischer Weißwein, Rose´ aus Baden, Primitovo je glasweise, nach Beratung mit der Wirtin. Die Getränke sind passend zu den Speisen und schmecken. Ein besonderes Erlebnis stellen sie aber nicht dar. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nach meiner Meinung in Ordnung (0,2 Liter für meist 4,50 Euro sind nicht übertrieben).
Fazit
4 - Gerne wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)