"Beim Altmeister im Süden Hannovers"
Geschrieben am 17.09.2017 2017-09-17 | Aktualisiert am 18.09.2017
Titus
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Restaurant, Sternerestaurant
0511835524
Wiehbergstraße 98, 30519 Hannover
"Gute Adresse für Fleischliebhaber in Hannover"
Geschrieben am 12.09.2017 2017-09-12 | Aktualisiert am 13.09.2017
"LOUIS" - FINEST BURGERS & STEAKS
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Restaurant, Kneipe, Steakhouse
051145000185
Schillerstrasse 27, 30159 Hannover
"Nicht die Spitze, aber schon in der Oberklasse"
Geschrieben am 04.09.2017 2017-09-04 | Aktualisiert am 05.09.2017
Der Zauberlehrling
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Restaurant, Weinstube
051189963633
Geibelstraße 77, 30173 Hannover
"Wiederbesuch im Weinparadies"
Geschrieben am 20.08.2017 2017-08-20 | Aktualisiert am 20.08.2017
Basil
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Restaurant, Partyservice, Eventlocation
0511622636
Dragonerstraße 30, 30163 Hannover
"Tradition in modernem Ambiete"
Geschrieben am 17.08.2017 2017-08-17
Tesoro
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Restaurant, Weinstube, Erlebnisgastronomie
051185640759
Marienstr. 113, 30171 Hannover
"Wohlfühlen in mediterranem Ambiente"
Geschrieben am 14.08.2017 2017-08-14 | Aktualisiert am 14.08.2017
Restaurant Meteora
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Restaurant, Partyservice
0511315237
Hamburger Allee 37, 30161 Hannover
"Hannover's Finest!"
Geschrieben am 09.08.2017 2017-08-09
Restaurant Hindenburg Klassik
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Restaurant
0511858588
Gneisenaustraße 55, 30175 Hannover
"Exquisiter Business Lunch"
Geschrieben am 08.08.2017 2017-08-08
Tesoro
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Restaurant, Weinstube, Erlebnisgastronomie
051185640759
Marienstr. 113, 30171 Hannover
"Schönes Ambiente am Maschsee"
Geschrieben am 03.08.2017 2017-08-03 | Aktualisiert am 03.08.2017
Pier 51
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Restaurant, Biergarten, Eventlocation
05118071800
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 51, 30173 Hannover





Unser Tisch
Amuse Gueule
Krustentiersuppe
Schweinebacke
Räucherkartoffel/Beluga-Linsen
Feersisch Entrecote
Kalter Hund
Bienenstich

Innenansicht
Brot & Kräuteraufstrich
Champagner André Clouet
Amuse Bouche: Perlhunhbrust und Zweierlei von Rote Bete
Variation vom Rind
Maki-Sushi von der Fjord Forelle mit Glasnudeln und Koriander
2012 Dr. Loosen Riesling Ürziger Würzgarten Alte Reben GG
Sautierte Calamari mit Ur-Möhren und Salz-Zitronen
Geschmorte Wildschweinkeule mit Zweierlei vom Sellerie
2012 Domaine du Collier Saumur Blanc „La Charpentrie“
Pfifferlingscrèmesuppe mit sous vide gegartem Kalb
Steinbeißer auf Kokos-Perlgraupen „Altem Gemüse“ und Möhrenschaum
Kurz gebratener Tunfisch mit Zwiebelcreme, Koriander-Kartoffeln und milde Chili
Erdbeeren, Erbsen und Minze
Glasierte Aprikosenmousse mit Brombeersorbet
Terrasse










Über die Gesamtrechnung kann ich nicht viel sagen, weil ich sie nicht gesehen habe. Ich vermute ca. 800 Euro für uns sechs.
Mit unserem Taxifahrer (polnische Wurzeln) hatten wir Glück. Vor der vorbestellten Zeit da und flüssig gefahren. Somit waren wir sehr pünktlich um 18:58 Uhr im Süden Hannovers in der Wiehbergstraße. Herr Schafnitzel, der Gegenpart im Service zu Herrn Grubert am Herd, empfing uns wie immer sehr freundlich. Die Patientin hatten wir schon von außen durch die großen Scheiben entdeckt. Gemäß dem Anlass begrüßten wir uns mit Umarmung und berieten dann die Sitzordnung am stilvoll eingedeckten Sechsertisch.
Das{Restaurant ist mit ca. 20 Plätzen sehr intim und weist einige Eigenwilligkeiten auf. So gibt es hier Leuchten, die per Federgelenkarm wie bei einer Schreibtischleuchte sehr beliebig positioniert werden können. Das Besteck wird beim Eindecken grundsätzlich auf kleine Schieferquader gelegt. Die Blumendeko besteht immer aus einzelnen orangefarbenen Gerbera in dickwandigen roten Vasen (Stil Holmegaard cocoon). Die Sauberkeit ist in jedem Bereich tadellos.
Der Prof und seine Frau waren per Öffis angereist und trafen kurz nach 19:00 Uhr ein. Ich freute mich sehr, ihn endlich einmal leibhaftig zu sehen nach Dutzenden von Telefonaten und Mails.
Nun war der Aperitif an der Reihe. Die Damen entschieden sich für Rosé Champagner, die Männer für Geheimrat J Rheingauer Riesling Sekt. Sechsmal Prickel kam schnell in beschlagenen Gläsern . Taunusquelle schenkte uns Herr Schafnitzel in die bereit stehen dickwandigen Wassergläser ein. Insgesamt pflegt Herr Grubert ein Konzept wie das Basil: Speisen hochwertig und nicht ganz billig, Getränkepreise äußerst moderat. Es wird mit Faktor 2,0-2,5 kalkuliert.
Zwei Brotkästen und gesalzene streichfähige Butter kamen auf den Tisch. Ich schätze es sehr, wenn es ausschließlich wohlschmeckendes Baguette gibt und keine Albernheiten mit Nüssen, Oliven, Paprika oder Vollkorn. Dem Kollegen, meiner Frau und mir gefiel das Brot so gut, dass später noch einmal zehn kleine Scheiben gebracht wurden.
Das Essen musste nun geordert werden. Weglassen einzelner Menübestandteile oder Verschieben zwischen den verschiedenen Menüs war kein Problem. Ich nahm das große 6-Gang Menü (90 Euro), ließ den Käsegang weg und tauschte das Dessert. Wir alle entschlossen uns, ausschließlich Weißwein zu trinken. Meine Frau, der Kollege und ich nahmen einen Riesling von Weil (ca. 30 Euro). Die anderen drei hatten einen Sauvignon blanc im Bocksbeutel. Beide Dreiergruppen benötigten im Verlauf des Abends eine zweite Flasche. Wieviel Taunusquelle in uns allen verschwand, weiß ich nicht. Auf jeden Fall war keine Blase groß genug, um den Abend ohne Toilettengang durchzuhalten. Diese sind klein und gut gepflegt. Braune Frottéetücher liegen bereit, und ein Dyson-Händetrockner kann seinen Orkan entfachen.
Unser Amuse gueule bestand aus Trompetenpilzen, Pak Choi, Popcorn, gummiartig festem Mozarella und einer Galia-Melonenkugel . Hokaido-Kürbissuppe goss Herr Schafnitzel bei allen aus einer Kaffeekanne auf. Pilze und Kürbis bestimmten die Aromatik. Sehr schön. Natürlich bekam ich den Teller meiner Frau auch, obwohl die Pilze durch Erbsen ersetzt waren. Hier ist anzumerken, dass das Titus das einzige mir bekannte Restaurant ist, in dem ausgezeichnete eingefrorene Zuckererbsen Verwendung finden. Diese mehligen Dosenerbsen finde ich grauslich.
Ich hatte vergessen, meinen ersten Gang, die gebraten Gänsestopfleber gegen Rotgarnele zu tauschen. Der Prof nahm meinen etwas unglücklichen Gesichtsausdruck wahr und bot spontan den Tausch gegen seinen ersten Gang an. Er esse Stopfleber sehr gern, habe sich nur nicht getraut, sie als einziger zu bestellen.
Vor mir standen nun also zwei Prachtexemplare von Rotgarnelen mit Mango-Chutney, ein wenig Wasabi, Wakame-Algen, Kokosraspeln, Krabbenchips und ein perfekt eckiger panierter Quader fetten Schweinbauches, frisch frittiert und knusprig. Ein wenig Tom Ka Gai bildete einen kleinen Spiegel unter dem Gemüse.
Mein zweiter Gang war Kabeljau, sehr saftig, aber blättrig zerfallend auf Pak Choi und einem satten Tom Ka Gai- Spiegel. Das angekündigte Raucharoma beim Fisch war nicht wahrnehmbar, und meiner Frau war er zu grob. Ein edlerer Fisch wäre ihr lieber gewesen. Ich fand die Kombination sehr gelungen.
Gang drei war ein Stück Flußsaibling auf einem knusprigen Raviolo mit ein wenig Blumenkohl, Physalis und einer tollen Soße. Das war ein sehr schmackhafter Fisch, perfekt gegart
Als Viertes hatte ich Lammrücken, rosa auf Fregula sarda mit Röhrenpilzen, diversem Gemüse mit einem tollen Jus. Die Lammstücke zergingen bei mir auf der Zunge.
Nun folgte eine zu lange Durststrecke. Drei von uns hatten den Käsegang serviert bekommen, und so dauerte es eine geschlagene halbe Stunde bis zum Dessert.
Das war allerdings richtig gut: Baba au Rhum mit Heidelbeereis, eingelegten Weintrauben und Panacotta. Den nach Art eines Gugelhupfs saftig gebackenen Zylinder auf dem Teller, teilte Herr Schafnitzel der Reihe nach bei allen durch einen mittigen Längsschnitt und goss bei seinem zweiten Rundgang um den Tisch bei jedem ein Honig-Rum-Gemisch auf den Teig. Das war für mich zum Reinsetzen, für meine Frau zu sehr geballte Süße.
Ich nahm zum Abschluss noch einen Espresso, der mit prachtvoller Crema kam. Gegen 23:00 Uhr waren wir fertig und baten, uns ein Taxi zu rufen. Wie sich herausstellte, wohnt der Kollege nicht sehr weit von unserem Haus entfernt, so dass wir seine Frau und ihn mitnehmen konnten.
Es war ein sehr schöner Abend mit gutem Essen, schönem Wein und interessanten Gesprächen. Eingeladen zu sein, war natürlich die Krönung. Unser Taxifahrer war noch besser als der auf der Hinfahrt. Glück muss man haben.