"Es muss nicht immer Wild sein"
Geschrieben am 13.09.2025 2025-09-13

"Wir lassen es krachern in Achern"
Geschrieben am 15.10.2023 2023-10-15

"Tolles Ambiente und sehr gute saisonale Küche"
Geschrieben am 30.06.2017 2017-06-30

"Design schlägt Genuss"
Geschrieben am 08.11.2015 2015-11-08 | Aktualisiert am 10.11.2015

"Brunchen satt auf dem Bauernhof mit tollem Flair"
Geschrieben am 21.10.2015 2015-10-21

"Gute badische und elsässischeKüche"
Geschrieben am 15.01.2015 2015-01-15

"Sehr schönes Gasthaus mit guter K�..."
Geschrieben am 27.11.2012 2012-11-27

"Guter Kebap und Pizzas, Bei gutem ..."
Geschrieben am 26.11.2012 2012-11-26

"Leckere Pizza aus dem Steinbackofen..."
Geschrieben am 26.11.2012 2012-11-26

"Uriges Pub zum abstecher für ein....."
Geschrieben am 26.11.2012 2012-11-26

"Einer der besten Chinarestaurants i..."
Geschrieben am 26.11.2012 2012-11-26

"kurz mal etwas Trinken, oder eine k..."
Geschrieben am 26.11.2012 2012-11-26

"Direkt am Rathausplatz. Eis ist gut..."
Geschrieben am 26.11.2012 2012-11-26

"McDonald´s ist einfach guuuut, Nic..."
Geschrieben am 26.11.2012 2012-11-26

"leckere Flammenkuchen, Salat kann ..."
Geschrieben am 19.11.2012 2012-11-19

"Die Grillstube Rose gilt seit Jahre..."
Geschrieben am 16.11.2012 2012-11-16

"Schöner Landgasthof und immer sehr..."
Geschrieben am 15.11.2012 2012-11-15

"badische Küche, sowie saisonale Le..."
Geschrieben am 15.11.2012 2012-11-15

"Die Räumlichkeiten sind im mediter..."
Geschrieben am 15.11.2012 2012-11-15

"gutes Griechisches Restaurant, Gute..."
Geschrieben am 15.11.2012 2012-11-15

Der Hirsch gehört zu den Lokalen, die es sich leisten können, Montag, Dienstag und Mittwoch als Ruhetage auszurufen. Welch Glück, dass wir an einem Freitagabend eintreffen und auch schon reserviert haben (das empfiehlt sich hier immer). Von der Rückseite kommend, bestaunen wir erst mal den Kräutergarten, in dem es sich wundervoll bei gutem Wetter draussen sitzen lässt. Eigentlich ist es ein schlichter, großer, mit Asphaltsteinen ausgelegter Hof, den jedoch einige Menschen mit bemerkenswert grünem Daumen in eine wahre innerstädtische Oase verwandelt haben. Zu gerne hätten wir hier diniert, doch bei sinkenden abendlichen Temperaturen erschien uns das doch zu gewagt. Im Sommer ist es aber sicherlich eine einzigartige Erfahrung! Laut Homepage stehen hier 25 Plätze unterm Dach, 25 Plätze unter Markisen und 30 Plätze im Freien zur Verfügung.
Der Gastraum im Lokal strahlt zwar eher eine gediegene Noblesse aus, doch man sitzt hier sehr bequem auf kommod gepolsterten Sesseln und ist auch näher dran am Service. Der freundlich zuvorkommenden Servicedame ist die langjährige Erfahrung, Besonnenheit und Versiertheit sofort anzumerken. Das macht den Aufenthalt sehr angenehm. Über das ganze Jahr hinweg bietet der kulinarische Kalender immer wieder neue saisonale Spezialitäten an. Momentan sind Fischwochen ausgerufen, vielleicht etwas erstaunlich in dieser nicht gerade maritimen Gegend, in der die angebotenen Austern, der bretonische Fischteller oder Dorsch und Rotbarbe sicherlich importiert werden müssen. Interessant fände ich den gebratenen Rochenflügel mit Kapernbutter, Gemüse und Rosmarinkartoffeln (39,50 Euro), da noch nie bisher probiert. Aber wir switchen dann doch eher zu bekannteren Genüssen um.
Das würzig rezente Ragout vom Maibock (34,90 Euro) dümpelt in einer kräftigen Wildsauce mit frischen Pfifferlingen (großartig!) und wird von buntem Gemüse (zarte Kohlrabi, bissfeste Möhre, Blumenkohl und Broccoli), Preiselbeeren und Spätzle begleitet, die augenscheinlich so was von handgeschabt sein müssen: mal behäbig dick wie ein kleiner Finger, mal auslaufend fein und zart. Allerdings ein bisschen blass. Alles in allem ein Gedicht. Der dazu bestellte Beilagensalat (8,90 Euro) wäre eigentlich überflüssig gewesen, doch er glänzt durch knackige Frische und einige Süßkartoffelchips on top.
Von der Aktionskarte nehmen wir „Rotbarbenfilets unter der Kräuterkruste auf violetter Senfsauce, garniert mit frischem Gemüse und Oliven – Kartoffelpüree“ für 33,90 Euro. Dem Fischfilet haftet leider ein leichter Chlorgeruch an, jedoch gut übertüncht von der Kräuterkruste, die nach Tapenade von schwarzen Oliven und Basilkumpesto schmeckt. Grandios ist das mit Oliven versetzte Kartoffelpüree (das werden wir daheim auch mal probieren), das man gut durch die Senfsauce ziehen kann. Dass sie violett eingefärbt wurde (mit was auch immer) scheint keinen geschmacklichen Grund zu haben, eher einen farblichen (zum Kontrast der restlichen Speisen).
Getrunken haben wir eine Flasche Wasser (5,90 Euro), ein Paulaner alkfrei (5,10 Euro), 1x ein Zehntel Grauburgunder „auf Granit“ (das glaubt man herauszuschmecken) vom Kappelrodecker Weingut Tobias Köninger (5,90 Euro), 1x ein Zehntel Zeledonio Rioja (6,20 Euro) – vielleicht ein Affront in der hiesigen Weingegend, dennoch ein wundervoller, kräftiger, ausdrucksstarker Essensbegleiter zu Kiningers Speisenangebot. Ein Affogato als Dessert passt auch noch rein (6,10 Euro). Uff!
Ein Wunder ist es schon, dass der Patron und Koch Bernhard Kininger an diesem Abend gleich zwei Mal die Runde durch die Gaststube machen kann, mal nur kurz grüßend, mal sich im Gespräch mit bekannten Gästen länger vertiefend. Aber auf sein Team im Hintergrund ist Verlass.
Auf dem Weg zu den Toiletten entdecken wir noch das Angebot an selbstgemachten Marmeladen, das Glas für 5 Euro: Heidelbeer oder Erdbeer mit Minze wäre toll, auch als Mitbringsel. Aber wir sind nicht so die Süßen. Eher würde uns das Single Malt Whisky Menü im Januar 2026 reizen. Aber wer denkt denn schon bis dahin??